Niki Vogt auf Telegram folgen
von Niki Vogt
Über 60 Millionen Menschen haben ein Husarenstück des Journalismus verfolgt, das Geschichte schreiben wird. Möglicherweise Jahrhundertgeschichte. Die Rede ist von Tucker Carlson, der jetzt schon der Held vieler Menschen ist. Während die Konfrontation zwischen dem „Westen“ und der Allianz Russland-China immer weiter eskaliert und viele die Verantwortung dafür in den USA, speziell der Biden-Administration sehen, während ein Dritter Weltkrieg zum Schrecken der Völker am Horizont als immer düsterer Schatten größer und größer wird, stellt sich ein Mann dem entgegen und tut das, was er als seine journalistische Pflicht sieht: Er reist zu Putin und fragt ihn direkt, „was denn Sache“ ist.
Warum er das macht, obwohl es ihm in den USA gefährlich werden kann, das erklärte er vorher in einem Video (mit deutschen Untertiteln):
Tucker Carlson weiß sehr genau, worauf er sich einlässt:
„Westliche Regierungen werden sicherlich ihr Bestes tun, um dieses Video auf anderen, weniger prinzipientreuen Plattformen zu zensieren, weil sie Angst vor Informationen haben, die sie nicht kontrollieren können.“
Die westlichen Regierungen und Medien toben, dass Tucker Carlson Putin zu Wort kommen lässt
Das ist wohl wahr. Den Eliten schwimmen die Felle davon und sie werden alles tun, um sich an der Macht zu halten. Natürlich tobt das Weiße Haus und mit ihm die Medien, die – bis auf sehr wenige – die Hofberichterstatter der linksgerichteten Democrats unter Biden sind, wegen dieses unerhörten Vorstoßes von Tucker Carlson. Ähnlich, wie hier in Europa, sind Liberal-Konservative wie auch Rechtskonservative (die zum normalen politischen Spektrum gehören, wie auch Sozialdemokraten und Linke Sozialisten) das absolut Böse und Untermenschen. Bei uns werden sie als Nazis diffamiert, in den USA werden sie als Rassisten und Trump-MAGA-Hillbillies verhöhnt.
Nun ist Tucker Carlson also in Moskau. Wie er das geschafft hat, ohne unter einem Vorwand verhaftet oder sonst irgendwie davon abgehalten worden zu sein, ist unbekannt. Interessant ist aber, warum denn ein Journalist ein Staatsoberhaupt nicht interviewen darf. Tucker Carlson will, wird und kann sicherlich keine US-Staatsgeheimnisse verraten.
Mr. Carlson sagt gegen Ende des Videos auch, dass er natürlich fest damit rechnet, dass seine Videos aus Moskaus – und insbesondere das Interview mit dem russischen Präsidenten – von den „demokratischen“ Regierungen und Medien des Westens auf jede erdenkliche Weise verhindert werden.
Nun, das wird so sein. Aber es wird sich trotzdem rasant verbreiten. Denn die Menschen scharren schon mit den Hufen. Sie wollen wissen, was Putin der westlichen Welt zu sagen hat. Elon Musk, der (nicht ganz so) neue Eigentümer von „X“ (Twitter) hat Mr. Carlson schon zugesagt, dass er dieses Video nicht löschen, sperren oder zensieren wird.
Und Tucker Carlson? Wird er das überstehen? Umbringen können sie in nicht, das wäre zu auffällig. Es würde einen Aufschrei, wenn nicht einen Aufstand in den USA geben. Selbst wenn ein Komet ihn träfe, man würde es Joe Biden anlasten. Auch ins Gefängnis kann man ihn nicht stecken. Alles, was bleibt ist, Tucker Carlson als einen putin-hörigen Verräter zu diffamieren, der vom bösen Putin bestochen wurde. Allenfalls könnte man wieder die Ukrainische Karte ziehen und ein Attentat auf Mr. Carlson auf eine kleine, ukrainische Amateurgruppe schieben. Vielleicht dieselbe, die Nordstream2 gesprengt hat?
Die Welt hat sich sehr verändert und diese Veränderungen werden schlagend werden – und die Leute wissen es nicht
Warum es zum Aufruhr in den Regierungsetagen der westlichen Welt wegen seiner Moskau-Reise kommt, das sagt er selbst: Die Leute denken, es habe sich in diesen zwei Jahren nicht viel verändert. Und das, so Tucker Carlson, ist so, weil sie die Wahrheit nicht kennen. Sie erfahren einfach nicht, was wirklich vor sich geht, weil Regierungen und Medien lügen und korrupt und / oder gesteuert sind. Sie belügen uns durch Nichtberichten.
Zu den Auswirkungen von Putins Einmarsch in die Ukraine sagte Carlson, dass „die Wirtschaftsordnung nach dem Zweiten Weltkrieg, das System, das mehr als 80 Jahre lang den Wohlstand des Westens garantiert hat, rasant zusammenbricht – und damit auch die Vorherrschaft des US-Dollars“. Diese Auswirkungen, zusammen mit den in den Kämpfen ausgelöschten Menschenleben, seien „geschichtsverändernde Entwicklungen“, die „das Leben unserer Enkel bestimmen werden“, sagt Tucker Carlson.
Was wir besser nicht wissen sollen, wird einfach nicht berichtet – und wenn es sich gar nicht verhindern lässt, dass etwas bekannt wird, dann wird es verfälscht erzählt. Tucker Carlson nennt als Beispiel hier im Video, dass die Medien dem ukrainischen Präsidenten großen Raum für seine Darstellungen gegebenen haben um seine Propaganda zu verbreiten, die ganz im Sinne der US-Administration ist, haben sie doch seit 2014 darauf hingearbeitet, die Ukraine zu ihrem Aufmarschgebiet direkt an der Grenze zu Russland zu machen. Dass es früher oder später dadurch zu militärischen Auseinandersetzungen kommen musste, war mit im Kalkül.
Er sagt, die meisten Amerikaner haben keine Ahnung, warum Putin in die Ukraine einmarschiert ist. Und das sollten sie, denn sie sind in diesen Krieg verwickelt. Er als Amerikaner will aber seine Mitbürger schon darüber informieren. Er beruft sich auf sein Geburtsrecht der freien Rede, dass jeder Amerikaner sagen darf, was er für richtig hält – und dass niemandem das Recht genommen werden darf – es aber dennoch versucht wird. Und er berichtet, wie er und seine Leute ausspioniert wurden, als es um die Vorbereitung des Interviews mit Präsident Putin ging, natürlich, um das zu verhindern.
Er betont, dass er und sein Team nicht in Moskau sind, weil sie Präsident Putin lieben, sondern weil sie die Vereinigten Staaten lieben. Und weil sie dafür kämpfen wollen, dass die Staaten wohlhabend und frei bleiben sollen. Sie sind auf eigene Rechnung nach Moskau gereist und das Interview wird kostenlos anzuschauen sein. Es wird ungeschnitten und live auf seiner Webseite zu sehen sein. Das ist Journalismus, wie er sein müsste. Und am Ende sagt er noch:
„Wir möchten Sie nicht dazu bringen, dem zuzustimmen, was Putin in diesem Interview sagt, aber wir bitten Sie, es sich anzusehen“, bekräftigte Carlson. „Sie sollten so viel wie möglich wissen. Dann können Sie wie ein freier Bürger und nicht wie ein Sklave entscheiden.“
Das „Framing“gegen Tucker Carlson ist schon im vollen Gange
Die Sprache scheint sachliche Berichterstattung zu sein, setzt aber massenhaft negative tendenzöse Schlüsselwörter ein, um Tucker Carlson schon von vornehereim abzuwerten und zu diffamieren:
„Der rechte Talkmaster, der sich sein Tagen in Moskau aufhält und die russische Hauptstadt als großartig lobte, hatte am Dienstagabend das Interview angekündigt. (…) Aus Kremlsicht schenkt aber Carlson, der ein Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump ist, seit langem russischen Positionen Gehör. „Er hat eine Haltung, die sich von den anderen unterscheidet. Sie ist in keiner Weise prorussisch, sie ist nicht proukrainisch, sie ist am ehesten proamerikanisch“, sagte (Kremlsprecher) Peskow. Der 54-jährige Carlson, der ein Millionenpublikum hat, ist auch wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien bekannt. (…) Carlson wurde im vergangenen Jahr von Fox News gefeuert. Der Talkmaster moderierte dort jahrelang eine quotenstarke Abendsendung. Diese nutzte er dazu, um Verschwörungstheorien und Falschmeldungen zu verbreiten und gegen Minderheiten zu hetzen. Kurz danach startete er eine eigene Show auf X.“
Aber Herr Dmitri Peskow wird auch mit folgendem zitiert:
„Wir erhalten viele Anfragen für ein Interview mit dem Präsidenten“, sagte Peskow. Große westliche TV-Sender und Zeitungen hätten das versucht. „Das sind alles Massenmedien, die allesamt eine ausschließlich einseitige Position vertreten.“ Es gebe da weder einen Sinn noch einen Nutzen, sich mit solchen Medien zu unterhalten. Peskow sagte, dass es Carlson überlassen sei, über die Umstände des Interviews und den Zeitpunkt der Veröffentlichung zu informieren.“
Es tritt in den wenigen Berichten über dieses Interview auch sehr schön zutage, wie „angepisst“ die westlichen Star-Journalisten sind, dass sie nicht zu einem Interview mit dem russischen Präsidenten vorgelassen werden. Und sie wissen ganz genau warum: Selbst dann, wenn sie ein journalistisch sauberes Interview mit Präsident Putin machen wollten, dürften sie das nicht – wenn sie ihren Job behalten wollen. Und auch wenn sie mit einem fairen Interview nach Hause kämen, das man nicht mehr – oder nur sehr schwer – ändern könnte, dann würde es wahrscheinlich in den Giftschrank wandern und niemand bekäme es zu sehen. Das weiß man auch in Russland. Putin ist der Bösewicht und fertig. Auch Tucker Carlson kann das nur machen, weil er mit Elon Musk im Rücken unangreifbar ist.
Der „Digitale Donaldist“ hat von den Ausschnitten aus dem gestern geführten Gespräch ein deutsches Transkript verlesen, was nicht in der Reihenfolge der Gesprächsthemen steht, aber sehr interessante Einblicke in die Denke der Russen und ihres Präsidenten Putin bietet. Das Transkript ist auch noch einmal unter dem Video schriftlich nachzulesen. Das Video startet ab dem Punkt, wo dieses Transkript vorgelesen wird:
Wir dürfen gespannt sein, was das ganze Gespräch an Einsichten bietet. Denn das, was wir hier mitbekommen, ist zwar interessant. Es gibt aber – dem untenstehenden Transkript zufolge, keine weltbewegenden Überraschungen. Präsident Putin zeugt sich besonnen, moderat, überhaupt nicht aggressiv, teilweise amüsiert und von feinem, aber stichelnden Humor. Für ein Gespräch von einer Stunde ist das etwas wenig. Es sind bisher nur Auszüge. Möglicherweise erfahren wir bei der Veröffentlichung des ganzen, ungeschnittenen Interviews etwas mehr.
Dieses Transkript von Ausschnitten aus dem Gespräch soll geleakt worden sein, für die Echtheit kann keine daher Garantie übernommen werden. Tucker selbst hat das Gespräch derzeit noch nicht offiziell veröffentlicht. Es ist (meines Wissens nach) zuerst auf der Seite MMNews in Deutsch erschienen. Wer auch immer sich die Mühe gemacht hat, es zu übersetzen, vielen Dank!
Transkript der Auszüge in Deutsch
TUCKER: Was würden Sie den Menschen sagen, die Amerika regieren?
PUTIN: Unsere Botschaft lautet: Russland ist nicht euer Feind. Wir wollen keinen Krieg. Wir sind zum Frieden bereit. Eure Führer suchen den Konflikt. Das ist nicht das, was wir wollen. Russland steht für sein eigenes Volk ein. Wir wollen nicht, was uns nicht gehört.
TUCKER: Würden Sie Washington besuchen?
PUTIN: Ja, natürlich. Ich war schon einmal in den Vereinigten Staaten. Ich besuche sie gerne und habe mich mit jedem Präsidenten getroffen, außer mit Joe Biden. Wenn ich eingeladen würde, würde ich hingehen. Ja.
TUCKER: Was ist Ihre Meinung über Präsident Biden?
PUTIN: Wir sind überzeugt, dass er das Land nicht führt. Sagen wir, wir haben gute Quellen, die das bestätigen, aber es ist für jeden klar, es selbst zu sehen. Die USA sind jetzt in eine dunkle Zeit eingetreten. Sie haben eine unberechenbare Führung.
TUCKER: Glauben Sie, dass Joe Biden fair und ehrlich gewonnen hat?
PUTIN: Ich möchte mich nicht in die amerikanische Innenpolitik einmischen, aber ich werde sagen, dass meine Botschaft berichtet hat, dass Ihre Südgrenze besser geführt wurde als die Wahl 2020. (gluckst)
TUCKER: Eine Umfrage in Amerika zeigt, dass Sie beliebter sind als Biden – eine Reaktion?
PUTIN: (lacht) Ich weiß nicht, ob man das ernst nehmen sollte, aber die russischen Ideale haben Unterstützung. Wir glauben an traditionelle Werte; die Ehe ist zwischen einem Mann und einer Frau: Männer sind Männer und Frauen sind Frauen.
TUCKER: Wen würden Sie gerne als nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten sehen?
PUTIN: Noch einmal: Es ist nicht an uns, das zu sagen oder uns einzumischen. Im Gegensatz zu den langjährigen Anschuldigungen mischen wir uns nicht in Ihre Wahlen ein. Das brauchen wir auch nicht, denn am Ende haben sowieso die gleichen Leute das Sagen.
TUCKER: Warum sind Sie in die Ukraine einmarschiert?
PUTIN: Sind wir eingedrungen oder wurden wir eingedrungen? Schauen Sie sich die Geschichte an. Sehen Sie sich die Menschen an, die dort leben. Historisch gesehen sind wir es, die überfallen wurden und jetzt einfach zurückschlagen. Das Land und die Menschen sind russisch, und wir werden wieder haben, was uns immer gehörte.
TUCKER: Wie würden Sie es bewerten, wenn Trump wieder gewinnen würde?
PUTIN: Wir hatten gute Beziehungen, als Mr. Trump Präsident war. Es gab keinen Krieg. Unsere Beziehungen waren auf einem Höhepunkt. Das heißt, nichts ist vorhersehbar und nichts bleibt so wie es ist. Wir werden abwarten müssen.
TUCKER: Was halten Sie von Herrn Zelensky und was wäre Ihre Botschaft an ihn?
PUTIN: Ich erinnere mich, dass ich über seine Witze gelacht habe, als er in Russland als Komiker auftrat. Lassen Sie uns zum Lachen zurückkehren.
TUCKER: Warum ist das so?
PUTIN: Es gibt starke Finanzunternehmen, die ein Interesse daran haben, uns als Gegner zu behalten. Einer Ihrer Präsidenten hat davor gewarnt. Wir Russen haben dieses Problem nicht.
TUCKER: Sehen Sie die Vereinigten Staaten als einen Feind an?
PUTIN: Nein, kategorisch nein. Wir waren im Zweiten Weltkrieg Verbündete. Die Russen halfen bei der Besiedlung von Alaska, Kalifornien und wir waren auch auf Hawaii. Unsere Leute sind keine Feinde, aber die in DC sind sicherlich nicht unsere Freunde.
TUCKER: Können Sie konkreter werden und Namen nennen?
PUTIN: Das wäre sinnlos. Es ist nicht an uns, Ihre innenpolitischen Probleme zu lösen. Außerdem bin ich sicher, dass Sie die Namen besser kennen als wir.
TUCKER: Sie sagen also, Ihr Gegner ist nicht Joe Biden, sondern die Leute, die hinter ihm stehen?
PUTIN: Ganz genau. Joe Biden ist sich vielleicht nicht einmal bewusst, was vor sich geht. Er versteht vielleicht nicht das Ausmaß der Sanktionen, die gegen Russland verhängt wurden. Wer hat diese Sanktionen ausgearbeitet? Das sind unsere Feinde.
TUCKER: Ist das der Grund, warum Sie sich für die BRICS einsetzen?
PUTIN: Die BRICS würden sowieso existieren. Sie sind eine natürliche Reaktion auf den westlichen Handelsblock. Sie sind ein Gegengewicht. Wenn der Dollar als Waffe gegen Staaten eingesetzt wird, wird es eine natürliche Alternative dazu geben. Das ist es, was wir wollen.
TUCKER: Ist das der Grund, warum Sie und Russland ins Visier genommen worden sind?
PUTIN: Es ist komplizierter als das, aber ich bin sicher, dass es ein guter Teil des Grundes ist. Wann immer der Dollar in Gefahr ist, ergreifen die Vereinigten Staaten extreme Maßnahmen. Sie können es sich nicht leisten, den Dollar scheitern zu lassen.
TUCKER: Aber ist Russland nicht wirtschaftlich schwächer und anfälliger als die USA?
PUTIN: Wenn man sich die Größe der Volkswirtschaften ansieht, sind wir klein. Aber nur wenige Menschen berücksichtigen unsere enormen natürlichen Ressourcen. Russland hat über 80 Billionen Dollar im Boden. Kein Land kommt auch nur annähernd an uns heran.
TUCKER: Was ist Ihre Meinung über Präsident Biden?
PUTIN: Wir sind überzeugt, dass er das Land nicht führt. Sagen wir, wir haben gute Quellen, die das bestätigen, aber es ist für jeden klar, es selbst zu sehen. Die USA sind jetzt in eine dunkle Zeit eingetreten. Sie haben eine unberechenbare Führung.
TUCKER: OK. Der Punkt ist klar, aber haben Sie nicht die gleichen Probleme in Russland?
PUTIN: Ja. Bis zu einem gewissen Grad. Aber in Russland sind diese Interessen mehr mit dem Denken des durchschnittlichen russischen Mannes auf der Straße verbunden. In den Vereinigten Staaten ist das nicht der Fall. Die Eliten haben Sie im Stich gelassen.
TUCKER: Was glauben Sie, wer regiert dann die USA?
PUTIN: Die Kräfte, die sie immer geführt haben. Man kann die Präsidenten wechseln, aber nicht die, die wirklich an der Macht sind. Mit denen haben wir es zu tun. Joe Biden ist nur eine Fassade für diese Machtstruktur.
TUCKER: Es gab hartnäckige Berichte, dass Sie Krebs haben?
PUTIN: Ich versichere Ihnen, dass diese Gerüchte falsch sind. Wenn ich Krebs hätte und ihn besiegen würde, würde ich die gute Nachricht und die Heilung mit der Welt teilen.
TUCKER: Wie steht es um Ihre Gesundheit? Es gab einige Gerüchte.
PUTIN: Ich bin froh, mit Ihnen und durch Sie mit dem amerikanischen Volk zu sprechen. Mir geht es gut. Ich fühle mich gut. In Anbetracht meines Alters bin ich bei bester Gesundheit, aber Vater Zeit.
TUCKER: Es hat sich viel verändert in der Welt. Was ist Ihre Meinung über Elon Musk?
PUTIN: Wir sehen Herrn Musk als einen Geschäftsmann – einen sehr erfolgreichen. Er hat ein großes Vermögen und eine riesige Anhängerschaft aufgebaut. Er ist ein einzigartiger Denker mit einer starken Persönlichkeit, die man nicht kaufen kann. Manche fürchten das.
TUCKER: Haben Sie einen Rat für Elon?
PUTIN: Ich würde sagen: Machen Sie weiter. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Aber wenn es jemals zu schwierig wird, gibt es ja noch Russland. Wir würden Ihnen gerne unsere Türen öffnen. Wir haben schon früher amerikanische Geschäftsleute empfangen und würden jemanden vom Kaliber eines Herrn Musk zu schätzen wissen.
TUCKER: Wenn Sie sagen, dass einige ihn fürchten, meinen Sie damit, dass Musk Feinde hat?
PUTIN: Es ist klar zu sehen, dass er Feinde innerhalb der Vereinigten Staaten hat – die Art und Weise, wie ihm 50 Milliarden Dollar an Vermögenswerten entzogen wurden, würden wir als Signal für eine Sonderbehandlung bezeichnen. Das ist auf den ersten Blick unfair.
TUCKER: Hatten Sie keine Angst vor Elon Musk, als er begann, die Ukraine mit Starlink-Ausrüstung zu beliefern?
PUTIN: Wenn jemand ernsthaft glaubt, dass ein paar Internetschüsseln die Macht Russlands besiegen können – nun, was soll ich sagen. Aber nein, wir haben Herrn Musk nicht gefürchtet oder beschuldigt. Die Regierung hat ihm keine große Wahl gelassen.
TUCKER: Lassen Sie uns zu Trump kommen. Sagen Sie mir zunächst, wie Sie die derzeitige Situation einschätzen und wie wahrscheinlich es ist, dass er wiedergewählt wird?
PUTIN: Es wäre ein bisschen seltsam und unangemessen, aber wir sind gut vorbereitet. Er hat versprochen, die Kämpfe in der Ukraine zu beenden, und wir unterstützen diesen Gedanken.
TUCKER: Wie könnte er den Krieg so schnell beenden?
PUTIN: Zum einen hat er uns nie beleidigt. Er hat großen Respekt vor Russland. Wir würden von einer Position der Freundschaft und des Vertrauens ausgehen – dann sind alle Probleme lösbar. Wir könnten es schaffen. Vertrauen Sie mir.
TUCKER: Beziehen Sie sich darauf, dass Biden Sie einen Mörder genannt hat?
PUTIN: Wir sind schon seit einigen Politikergenerationen Opfer zahlreicher Beleidigungen und Verleumdungen geworden. Mr. Trump war eine erfrischende Abwechslung dazu. Er ist in Russland sehr beliebt. Vielleicht wird ihm das nicht gut tun.
TUCKER: Stehen Sie in irgendeiner Verbindung mit Trump?
PUTIN: Nein. Natürlich nicht. Aber sollte er wieder gewinnen, würden sich unsere Kommunikationslinien sofort öffnen, während wir im Moment keinen Dialog mit Präsident Biden haben.
TUCKER: Das ist schockierend für mich. Keiner aus dem Weißen Haus hat mit Ihnen Kontakt gehabt?
PUTIN: Das ist richtig. Niemand hat angerufen, seit wir Herrn Biden zu seinem Wahlsieg gratuliert haben. Es ist für uns rätselhaft, dass die Kommunikation jetzt kälter ist als während des Kalten Krieges.
TUCKER: Was glauben Sie, wie die Wahl 2024 ablaufen wird?
PUTIN: Wir beobachten nur. Es liegt in unserer Verantwortung, wachsam zu sein, da es Auswirkungen auf die Welt haben wird. Wir hoffen, dass die Wahlen so durchgeführt werden, dass man den Ergebnissen Glauben schenken kann. In Russland haben wir keine Briefwahlen.
TUCKER: Kommen wir nun zu China. Wie ist Ihr Verhältnis zu China?
PUTIN: Präsident Xi und ich stehen uns besonders nahe. Russland und China unterhalten derzeit gute Beziehungen, was für uns ein offensichtlicher Vorteil ist, da sie einer unserer größten Energiepartner sind. Wir werden weiterhin Freunde sein.
TUCKER: Es gibt Anschuldigungen, dass China Ihnen im Krieg in der Ukraine geholfen hat. Stimmt das?
PUTIN: Darüber kann ich nicht sprechen. Sagen wir einfach, Russland ist keine isolierte Macht. Diese Strategie ist gescheitert. Wir haben jetzt mehr Verbündete und Handelspartner als vor Beginn des Krieges.
TUCKER: Ziehen Sie jemals eine Situation in Betracht, in der Russland und China ihre Kräfte gegen die Vereinigten Staaten bündeln könnten?
PUTIN: Meinen Sie wirtschaftlich oder militärisch? Ich würde sagen, wir wollen weder das eine noch das andere. Es liegt nicht in unserem Interesse, mit den USA zusammenzustoßen, denn in einem solchen Konflikt würden alle Seiten verlieren.
TUCKER: Da wir gerade von Konflikten sprechen, was halten Sie von der Situation in Gaza?
PUTIN: Das ist wirklich bedauerlich. Die Palästinenser sind am Boden zerstört. Israel verhält sich hemmungslos. Das zeigt die schreckliche Doppelmoral in der Welt. Wo sind die Sanktionen gegen Israel?
TUCKER: Ist Russland in irgendeiner Weise involviert, insbesondere durch Ihr Bündnis mit dem Iran?
PUTIN: Nein. Natürlich nicht. Wir sind nicht gegen die Existenz Israels, aber gleichzeitig unterstützen wir das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung. Wir wollen gleichberechtigt sein.
TUCKER: Verfolgen Sie, was an der Südgrenze der USA geschieht?
PUTIN: Eigentlich ja. Es ist Teil meines täglichen Briefings. Wir Russen finden es ironisch amüsant, dass Ihr Kongress Milliarden für den Schutz ausländischer Grenzen ausgibt, aber seine eigenen Grenzen vernachlässigt. Es ist ziemlich lächerlich, aber tödlich.
TUCKER: Tödlich? Wie meinen Sie das? PUTIN: Tödlich ernst, natürlich. Täglich sterben Menschen beim unkontrollierten Überschreiten Ihrer Grenze. Es ist ein Freiflug für alle. Die Welt hat so etwas in der Neuzeit noch nicht gesehen – es ist rücksichtslos, dass ein Land sich so weit öffnen kann.
TUCKER: Nutzt Russland die Grenzsituation in irgendeiner Weise aus?
PUTIN: Nein. Warum sollten wir. Wir müssen gar nichts tun. Amerika ist dabei, sich selbst zu zerstören. Und wie Napoleon sagte: Steh deinem Feind nicht im Weg, wenn er sich selbst zerstört.
TUCKER: Also sehen Sie Amerika als Feind an?
PUTIN: Das war nur eine Redewendung, aber die derzeitige Regierung ist definitiv kein Freund.
TUCKER: Kann das geändert werden? PUTIN: Deshalb gibt es ja Wahlen.
TUCKER: Nochmals vielen Dank, dass Sie sich weiterhin mit mir über so viele verschiedene Themen unterhalten. Können wir sozusagen noch interessanter werden?
PUTIN: Aber sicher. Ich bin für die meisten Themen offen.
TUCKER: Lassen Sie uns über den Klimawandel sprechen. Er wird in den Vereinigten Staaten und Europa immer noch propagiert. Was ist Ihr Standpunkt?
PUTIN: Die Menschheit ist nicht einmal eine Zivilisation vom Typ 1 auf der Kardaschew-Skala. Wenn wir das Energiepotenzial des Planeten nicht nutzen können, wie können wir dann das Klima kontrollieren?
TUCKER: Sind Sie wenigstens besorgt?
PUTIN: Ich mache mir mehr Sorgen um die wirklichen Probleme. Der Klimawandel ist keins davon. Die Erde kann sich ziemlich gut selbst regulieren. Und wenn es in Sibirien ein bisschen wärmer wird, umso besser. Mehr Ackerland für Russland.
TUCKER: Aber was würden Sie den wahren Gläubigen sagen, die überzeugt sind, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern?
PUTIN: Ich würde ihnen sagen, dass sich über den Klimawandel zu beunruhigen so ist, wie sich über das Wetter zu beschweren. Wenn ihr das Klima nicht mögt, zieht um. Wenn ihr euch über das Wetter Sorgen macht, holt euch einen Regenschirm.
TUCKER: In diesem Sinne, wie sehen Sie die Transgenderbewegung?
PUTIN: Ich finde es interessant, dass all die Dinge, die früher ein Ziel von Erpressungen waren, jetzt zu Ehrenzeichen geworden sind. In Russland gibt es so oder so keine Gesetze, aber wir zwingen unsere Kinder sicher nicht dazu.
TUCKER: Russland wurde für seine schwulenfeindlichen Gesetze und seine Unfreundlichkeit gegenüber LGBTQ+ kritisiert.
PUTIN: Wir haben Gesetze, die unsere Kinder schützen. Und wir drapieren unsere Botschaften nicht mit Regenbogenflaggen. Das ist richtig. Ansonsten mischen wir uns nicht in das Privatleben von erwachsenen Bürgern ein.
TUCKER: Verfolgen Sie amerikanischen Sport? Wir haben bald den Super Bowl.
PUTIN: In der Tat, ja. Russland ist eine große Sportnation. Wir haben vor kurzem die Olympischen Winterspiele und die Fußballweltmeisterschaft ausgerichtet. Wir mögen alle Sportarten.
TUCKER: Was halten Sie von American Football?
PUTIN: Es ist ein interessanter Sport. Aber warum nennt man es Football, wenn der Ball fast immer mit den Händen gespielt wird? Außerdem scheint er manchmal unnötig gewalttätig zu sein.
TUCKER: Das ist wahr. Werden Sie zuschauen?
PUTIN: Das Spiel wird in Russland nicht gezeigt werden.
TUCKER: Dann werden Sie also auch Taylor Swift nicht zu sehen bekommen?
PUTIN: Nein. Wir haben eine Gnadenfrist bekommen.
TUCKER: Ich danke Ihnen, Präsident Putin, für Ihre Zeit.